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Sierra Leone

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Sierra Leone

Unsere Reisepartner aus England, die seit ein paar Tagen mit uns durch Guinea reisen, haben uns von den wunderschönen Stränden in Sierra Leone erzählt. An denen man gut entspannen kann und die uns bestimmt zum Verweilen einladen!

Was lag da näher, als dies selbst zu erleben. Die Grenzformalitäten sind laut Beschreibung sehr einfach und das Visum soll an der Grenze ausgestellt werden. Also fahren wir vom schönen Wasserfall direkt zur Grenze.

Die Formalitäten am guineischen Zoll verlaufen ohne nennenswerte Vorkommnisse, außer dass uns gesagt wird, dass wir, wenn wir wieder einreisen wollen, ein neues Visum beantragen müssen. Und wir wieder nach Guinea einreisen müssen, wenn wir später nach Hause wollen. Beim Zoll in Sierra Leone wurden wir in ein Büro mit dem Schild «CHIEF EMIGRATION» geführt. Auf dem Schreibtisch hingen Bilder von einer Studentin in Schuluniform und einem Diplom über eine bestandene Prüfung. Nach kurzer Zeit erschien eine Dame mit Sonnenbrille, die wohl die Position des CHIEF einnahm. Diese sehr nette Dame war außerordentlich freundlich zu uns und sollte nun unsere Begleiterin werden, um die Zollformalitäten zu erledigen. Doch zunächst ging es auch hier um Geld, denn die Ausstellung des Visums war nicht ganz kostenlos. Ein Visum hat überall seinen Preis und dient einfach auch als Einnahmequelle um die zuständigen Leute bezahlen zu können. Nachdem wir bezahlt hatten, wurde das Visum in den Pass gestempelt und wir wurden von der netten Dame zur eigentlichen Emigration geführt. Hier wurden die Pässe gescannt und ein Foto von uns gemacht. Das war in 5 Minuten erledigt und die Dame führte uns weiter zum Zollchef, der das Carnet de Passage abstempeln musste. Auch hier wurden wir zuvorkommend behandelt und hatten sehr schnell den Stempel im Carnet de Passage. Dann erklärte uns die Dame, dass nun alles erledigt sei.

Für sie war nun alles erledigt, für uns gab es noch ein paar Kontrollen. Auch mussten wir in einem anderen Büro noch eine Straßenbenutzungsgebühr für 3 Monate zu einem sehr schlechten Euro-Wechselkurs bezahlen, da wir noch kaum «Leon» hatten.

NB: Der Leon ist die Währung von Sierra Leone und sollte uns beim Umrechnen viel Ärger bereiten. 1 SFr. entspricht 26169,15 Sierra Leone Leon. So kostet zum Beispiel das Brot 5000 Leon, was 0.19 SFr. entspricht.

Das erste Nachtlager

Weiter ging es auf einer sehr guten Straße Richtung Freetown. Wir beschlossen als erstes wieder das Visum für Guinea zu holen, damit wir wieder einreisen können. Die Botschaften sind meistens in den Hauptstädten, so auch in Sierra Leone. Nach ca. 30 Minuten Fahrt sind wir in dem von uns ausgesuchten Nachtlager angekommen. Ein «Resthaus» das wohl kaum Gäste zu Gesicht bekommt. Ein netter Besitzer der uns die ganze Zeit begleitete. Er hat uns einen Mülleimer vor das Auto gestellt, wo wir unseren Müll entsorgen können. Sobald etwas hineinflog, war er zur Stelle und ging mit dem Eimer weg, um mit einem leeren Eimer wiederzukommen. Das passierte bestimmt fünf oder sechs Mal an diesem Abend. Wir waren also gut beschützt und die Müllentsorgung funktionierte hier sehr gut.

Abenteuer Hauptstadt

Der Ausflug zur Google-Botschaft hat gezeigt, dass Abenteuer auch in einer Hauptstadt möglich sind. Google und Afrika scheinen auf Kriegsfuß zu stehen. In Europa funktionierte Google und der Kartendienst sehr gut. Was nicht heißt, dass das in Afrika auch so ist. Neben katastrophalen Routenvorschlägen, fehlerhaften Beschreibungen und völlig falschen Koordinaten führt es immer wieder ins Abenteuer wenn man sich auf Google verlässt. So auch dieses Mal.

Eigentlich sagen alle immer, dass wir als Europäer nicht in die Hauptstadt fahren sollten, da wir diesen Fahrstil nicht gewohnt sind. Wir sind aber der Meinung, dass es in den größeren Städten, die wir einfach durchfahren müssen, teilweise noch schlimmer ist als in der Hauptstadt. Also fahren wir mit unserer «Trudi» auch in die Hauptstädte.

Die Gengensätze in Freetoown

Die Suche der Botschaft

Ja, es ist nicht immer einfach, den Verkehr in der Hauptstadt zu bewältigen. Aber es geht immer weiter, auch wenn die Polizei manchmal dazu da ist, um Chaos zu stiften und völlig überfordert nur pfeift und notfalls den Gummiknüppel schwingt. Und jetzt kommt Google ins Spiel, das einen zu «Slams» führt, wo eine Botschaft sein soll. Auf einem Hügel mit ca. 20% Steigung und ohne Wendemöglichkeit. Das Abenteuer beginnt.

Christine muss vom Auto aus zu Fuß Wege erkunden, um die Botschaft zu finden, bis wir merken, dass Google die Botschaft völlig falsch eingezeichnet hat. Was soll's, wir lieben Abenteuer. Da wir nicht mehr weiter wissen, fragen wir die Leute, wer vielleicht weiß wo die Botschaft von Guinea ist. Glück im Unglück, ein 20jähriger weiß ungefähr die richtige Adresse und will uns dorthin führen.

Wir dachten nicht, dass wir noch 30 Minuten fahren müssen, bis wir die Botschaft finden. Wir mussten bestimmt 7 km weiter fahren, als Google die Lage der Botschaft angezeigt hat. Und richtig, bei Google waren die richtigen Fotos der Botschaft zu sehen. Normalerweise prüft Google bei uns sehr genau, ob die Eingaben wirklich stimmen. Nur in Afrika sind wohl andere Google-Zentralen am Werk!

Die Botschaft, ein Ort von hübsch gekleideten Frauen, die durch die Räume posieren und ein paar männlichen Mitarbeitern, die wohl für die Arbeit der Botschaft zuständig sind. Jede Botschaft spielt immer das gleiche Spiel. Der Mitarbeiter will bezahlt werden, wenn er für uns arbeiten soll, sonst müssen wir auf das Visum verzichten. So auch hier. Für seine Arbeit habe ich ihm 20 Euro pro Person versprochen, was ihm etwas wenig erschien. Dann habe ich gesagt 3x20 sind 60 und wenn es schnell geht, noch 10 Euro obendrauf. Damit war er einverstanden. Dass er dafür unsere Kreditkarte brauchte, wussten wir ja schon von Dakar. Nach ca. 1,5 Stunden hatten wir das Visum als Ausdruck in der Hand.

Die Strände von Sierra Leone

Wir waren gespannt auf die Strände hier und wurden nicht enttäuscht. Weißer Sand, Palmen bis an den Strand und warmes Wasser laden zum Verweilen ein. Im Gegensatz zu den anderen Stränden, die wir gesehen haben, ist hier der Müll am Strand erträglich. Nicht das man keinen sieht, aber es ist hier nicht so ausgeprägt wie in anderen Ländern wie zum Beispiel in Gambia. Sierra Leone könnte eigentlich ein Reiseparadies sein, wenn es in Europa so beworben würde.

Nach dem Abenteuer mit der Botschaftssuche wollten wir nicht mehr allzu weit fahren, um ein Nachlager zu finden. Also suchten wir uns einen Platz, der ca. 17 KM von der Botschaft entfernt war. Die Straßen waren gut und nur ein paar Polizeikontrollen bremsten die Reisegeschwindigkeit. Man muss dazu sagen, dass es bei diesen Kontrollen eigentlich immer um Geld geht. Für die Einheimischen ist dies der Obolus den sie wohl bezahlen müssen, weil die Fahrzeuge meistens nicht 100% fahrtüchtig sind.

Wir haben noch nie bezahlt, weil wir der Meinung sind, dass Korruption jedem Land schadet, auch in Afrika. Und warum sollten wir bezahlen, denn mit unseren Fahrzeugen ist alles in Ordnung.

Wir tragen immer geschlossene Schuhe, fahren mit langen Hosen, haben zwei Feuerlöscher, zwei Warndreiecke und so weiter. Bis jetzt waren alle Beamten sehr freundlich und wir haben es immer geschafft, mit unserem Lächeln, unseren Witzen, unseren Visitenkarten usw. die Idee, Geld für eine Dienstleistung zu bekommen, im Keim zu ersticken.

Am Strand angekommen mussten wir feststellen, dass die Angaben im «ioverlander» auch sehr oft nicht stimmten. So auch dieses Mal. Der angegebene Platz war nicht zu erkennen und wir sollten neben einem kleinen Friedhof übernachten. Zum Glück gab es 50 Meter weiter eine Alternative. Der Besitzer verlangte zunächst einen unverschämten Preis, den ich nach langem Verhandeln auf 10 Euro pro Fahrzeug drücken konnte. Der Platz war angenehm schattig und beherbergte gleichzeitig kleine Häuser mit 2-3 Zimmern, ein Restaurant und kleine afrikanische Kleiderläden. Diese Läden waren kleine Schneidereien, in denen die Männer auf Wunsch die Kleider auf die richtige Größe schneiderten.

Der berühmteste Strand Sierra Leones «Bureh Beach».

Der Strand, der nicht nur weißen Strand bietet, sondern teilweise auch abwechselnd mit Lavasteinen oder großen Felsbrocken bestückt ist, die ins Meer ragen. Dieses Bild ist sehr abwechslungsreich und es hat trotzdem genügend weißen Strand, wo sich die sonnenhungrigen Gäste am Meer tummeln können. Ich würde sagen, was will man mehr, wenn man das tropische Meer liebt! Viele kleinere Hotelanlagen bieten den Besuchern die Möglichkeit Bungalows und Zimmer zu mieten. Sogar das Zelt kann man in solchen Anlagen direkt am Meer aufschlagen. Leider sind die Möglichkeiten für Fahrzeuge eher begrenzt! Aber auch hier hatten wir Glück. Wir sind absolut genial direkt am Meer gelegen und werden sehr zuvorkommend behandelt. Man versucht uns jeden Wunsch zu erfüllen. Das Fahrzeug wurde ordentlich gewaschen und sogar unsere Wäsche konnten wir zum Waschen abgeben. Wir können sagen, dass es sich bisher gelohnt hat hierher zu kommen.

Für andere Reisende, die solche Orte selbst erleben möchten, hier die Koordinaten: 8.209111313321321, -13.155151675910753

Eco Lodge am «Black Johnson Beach».

Eco Lodge am «Black Johnson Beach».

Wir sind schon weit gefahren, haben viele schlechte bis miserable Straßen hinter uns und nun sind wir in der Mitte unserer Reise angekommen. Black Johnson Beach mit dem Strandhotel «Eco Lodge». Haben wir das verdient? Diesen Traumstrand in einer Umgebung mit solchen Annehmlichkeiten?

Wir denken ja, um hier ein paar Tage auszuspannen. Um mal wieder die Seele baumeln zu lassen und den Tag so zu nehmen, wie er kommt. Dankbar nehmen wir uns diese Zeit und verweilen ein paar Tage hier an diesem Traumstrand.

Wir kennen einige, die jedes Jahr an solche Traumstrände fliegen, um der Winterkälte ein wenig zu entfliehen. Nur nach Sierra Leone zu fliegen, um Traumstrände zu finden, das übersteigt unsere Vorstellungskraft. Schliesslich gibt es kaum einen Direktflug von Zürich nach Sierra Leone. Die Flugzeit wäre überraschend kurz. Rund 6 Stunden müsste man rechnen, um nach Sierra Leone zu fliegen. So bleiben diese Strände hier ein absoluter Geheimtipp und wir sind die einzigen Gäste aus Europa hier. Am Wochenende tummeln sich ein paar Gäste aus der Hauptstadt Freetown, aber sonst hat man den Traumstrand und die blauen Wellen für sich alleine. Kein großer Zivilisationsdreck, der sonst die Strände belagert und uns bisher eigentlich immer begleitet hat.

Einfach nur Ausruhen und die Gegend erkunden

Aber was wäre diese Zeit ohne unsere täglichen Spaziergänge, die uns eben auch inspirieren und uns Dinge sehen lassen, die die Natur für uns in den Sand zeichnet. Die Hilfsbereitschaft der Menschen nicht nur einseitig gelten lassen, sondern auch helfen wollen, wenn Not am Mann ist und die Fischer ihre Boote wieder mühsam an den Strand in Sicherheit bringen.

Vom Strandleben in die Schule

Seit der 1. Begegnung im Senegal am Platz von Martin in der Zebrabart stoßen wir unterwegs immer wieder auf ein englisches Ehepaar. Sie sind auf dem Weg nach Südafrika, wollen aber auch Ihre Schule in Sierra Leone besuchen, die sie in den letzten Jahren mit viel Engagement aufgebaut und finanziert haben. Was liegt da näher, als auch Ihre Schule zu besuchen, um das Projekt selbst kennen zu lernen.

Da Schulbildung wohl eines der besten Mittel zur Armutsbekämpfung sein kann, liegt es für uns eigentlich auf der Hand. Das Ehepaar, das uns dann von Guinea Bissau bis nach Sierra Leone begleitet hat, verdient unseren vollen Respekt und kann für uns eine Vorbildfunktion darstellen. Sie haben diese neue Schule mit 64.000,- Euro selbst gebaut und sind der Meinung, dass es besser ist, das Geld so zu investieren, als es den Verwandten und dem Staat zu überlassen. Er als ehemaliger Pilot bei Britisch Airways und sie als Flugbegleiterin haben sicher die Welt mit vielen Eindrücken kennengelernt und gefunden, dass gerade Sierra Leone grosse Hilfe braucht. Sicherlich hat auch die Landessprache von Sierra Leone ihren Teil dazu beigetragen. Hier wird überwiegend Englisch gesprochen.

Dass Sie sich nicht nur um die Schulen gekümmert haben, zeigt, dass Ihre Leidenschaft für das Land außergewöhnlich groß sein muss. Sie haben in der Vergangenheit in der Region eine Krankenstation, einen Motorrad-Rettungsdienst, ein Computerzentrum für Behinderte und vieles mehr aufgebaut.

Text aus Ihrer Homepage

Ihre Homepage https://www.lungisierraleone.org.uk zum nachlesnen

LUNGI SIERRA LEONE CHARITY

Unser Ziel ist es, Bildung und Ausbildung voranzutreiben, Armut und Not zu lindern und die Gesundheit im Bezirk Tintafor, Kamasondo, Benkeh in Lungi zu fördern.

Im Mittelpunkt unserer Wohltätigkeitsorganisation stehen die von uns gebauten Schulen, der kostenlose Motorrad-Rettungsdienst, das medizinische Diagnoselabor und Gemeinschaftsprojekte, einschließlich Prothetik für Myenie.

Unterstützung ist von entscheidender Bedeutung, um den Dorfbewohnern Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten, und das versuchen wir durch verschiedene Projekte zu tun.

Im Vereinigten Königreich registriert 2012

Unsere Gedanken

Auf unserer Reise wird uns immer wieder bewusst, dass die Menschen hier, in allen Ländern, die wir besuchen, immer wieder das gleiche Schicksal erleiden müssen! Es wird viel dafür getan, dass die Grundschulbildung für fast alle zugänglich ist. Leider kommt nach der Schule die große Ernüchterung. Die Chance einen Beruf, wie wir ihn kennen, zu erlernen ist gleich 0%. Nur besonders Begabte können auf die UNI. Ob die dann dem Staat so dienen oder ihre Macht als Beamte auch wieder ausspielen sei nur am Rand bemerkt.

Eine Arbeit zu finden ist kaum möglich. So gibt es nur Jobs, die kaum bezahlt sind und auch nicht das Überleben sichern können. 500$ im Jahr ist das Durchschnittseinkommen in Sierra Leone. Die normalen Lebensmittel unterscheiden sich kaum von Schweizer Preisen. Nun fragen wir uns, wie man mit 500$ überhaupt überleben kann!

Christine im Gespräch mit Mel und Richard

Die Schule von Mel und Richard Evens

Ausreise von Sierra Leone und Einreise Guinea

Die Grenze zurück nach Guinea

Was wären Grenzen ohne ihre Geschichten! Es könnte alles so einfach sein.........

Da denkt man, man hat alles erledigt und dann das! Aber der Reihe nach:

1. Polizei Sierra Leone alles schnell erledigt! Durften wieder in einen Raum und mussten nicht hinten anstehen.

2. Zoll Sierra Leone wollte zuerst das Carnet de Passage nicht abstempeln. Erst nach meiner entschlossenen Intervention konnten wir zum Chef des Zolls gehen, der uns dann auch sofort das Carnet abgestempelt hat.

3. Polizei Guinea das Visum vorzeigen und der Pass wird sofort abgestempelt.

4. Zoll Guinea, um das Carnet erneut abstempeln zu lassen.

Alles in Rekordzeit!

Nun wollten wir losfahren, denn wir glaubten, das sei alles. Aber gerade der Glaube hat uns getäuscht. Nun kam eine Person zu uns, die vorgab, dass sie für die Einreise eine «Covid»-Impfbescheinigung haben wollte. Wir verstanden die Welt nicht mehr! Wer verlangt noch eine Covid Impfbescheinigung? Guinea anscheinend!

Die Diskussionen begannen... Einer meinte, wir könnten das mit Geld regeln. Aber wir wollen nicht bezahlen. Wir sind nicht hier, um Beamte zu bestechen. Wir wissen auch nicht, dass Guinea eine Covid-Impfung verlangt!

Diplomatie war gefragt. Welche Taktik sollte ich anwenden? Sofort nach dem Chef fragen? Oder abwarten, lachen, scherzen und versichern, dass wir nichts bezahlen. Ein Versuch mit dem Taschenmesser .... Ich entschied mich für die Taschenmessertaktik.

1. Taschenmesser mit der Erklärung, dass das sehr wertvoll ist! Ja, das müsste reichen! Nein: Ein 2. Taschenmesser musste dran glauben und wir waren aus den Fängen des Gesundheitsbeamten befreit.

Weiter ein paar Kontrollen auf der Straße, die wir ja schon kannten, alles lief gut, bis wieder eine Zollkontrolle anstand. Den Zollhauptmann kannte ich ja schon von der Einreise. Jetzt wollte auch er plötzlich Geld als Geschenk. Unsere Diplomatie mit der Visitenkarte hatte ich ja schon beim letzten Mal gespielt. Jetzt mussten wir uns etwas Neues ausdenken!

Dann kam meine Idee. Warum hat sich dieser Zollbeamte nie bei bei mir über Watsapp gemeldet? Das habe ich ihm vorgeworfen! Er hat doch meine Karte und ich habe leider seine Telefonnummer nicht. Ich ging aufs Ganze. Es gibt kein Geld und überhaupt, warum sollte ich etwas geben! Er hat sich nie bei mir gemeldet. Ich wusste, dass Watsapp in Guinea nicht funktioniert, weil es vom Staat unterdrückt wird. Nur mit einem VPN Programm (ausländische Internetadresse) kann man Watsapp benutzen.

Für mich ging es nun darum, dass er mir schreiben sollte, um die Freundschaft zu erwidern. Warum sollte es Geschenke geben? Das half und plötzlich musste ich sein Handy (Handy seiner Tochter) so einrichten, dass er mir Watsapp schicken konnte.

Nach ca. 15 Minuten konnten wir ohne zu bezahlen weiterfahren.

Das sind nur kleine Geschichten, die das Leben beschreiben sollen, wie wir es hier erleben. Es ist nie gut nur stur und arrogant zu sein. Es ist ein Spiel wer die besseren Argumente und den längeren Atem hat.

Auf dem Weg von Sierra Leone nach Guinea

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