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Senegal II

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Zurück im Senegal mit Wehmut an Gambia denken.

Nach 2 Tagen an der Küste Gambias und den gesammelten Eindrücken haben wir uns entschlossen, Silvester im Senegal zu verbringen. Nach unseren Beobachtungen ist der Senegal doch weiter in der Entwicklung und im Umweltbewusstsein, wenn man davon in Afrika überhaupt sprechen kann. Gambia ist wohl das Land, das von Müllentsorgung und Recycling noch nicht viel gehört hat. Das ist schade bei den schönen Stränden, die Gambia zu bieten hat. Der Tourismus könnte eine wichtige Einnahmequelle sein, wenn die Infrastruktur und auch die Ausbildung anders wäre. So viele Kontrollen auf der Straße, die keiner versteht! So viel Dreck in den größeren Orten das es einem fast die Sprache verschlägt und die traumhafte Landschaft und die Freundlichkeit der Menschen vergisst man leider beim Anblick der riesigen Müllberge.

Schade um die Menschen, die uns ans Herz gewachsen sind. Schade um die wunderschöne Landschaft die uns in ihren Bann gezogen hat. Und schade, dass so vieles, was einmal touristisch gut war, heute kaum noch funktioniert. Vielleicht hat Corona einen Teil dazu beigetragen.

Grenze und das Loge

Der Grenzübertritt in Gambia war sehr schnell erledigt und erwies sich diesmal als sehr angenehm afrikanisch. Einfach hinstellen, lächeln und freundlich fragen was jetzt zu tun ist.

Danach der senegalesische Zoll, der auch sehr unspektakulär verlief. Das CP wurde sofort und ohne Beanstandung ausgefüllt. als zweite Tat musste man zum Militär um sich den Pass wie immer in ein großes Buch eintragen zu lassen um danach mit dem Fahrzeug 200 Meter weiter zu fahren wo die Polizei den Einreisestempel machen sollte.

Auch hier ging alles sehr schnell und wir wurden wieder mit dem Pass in ein großes Buch eingetragen. Ein Stempel in den Pass und schon konnten wir weiterfahren. Diesmal war der Beamte so eifrig, dass er Christine gar nicht eingetragen hat. Was soll's, diese Bücher werden bestimmt nie angeschaut und sind wahrscheinlich nur Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen.

Noch 30 km bis zur Küste, um die Lodge zu finden, die wir laut Reiseführer aufsuchen wollen. Kaum jemand aus Europa kann diese Zufahrten verstehen, geschweige denn erleben! So freiwillig wie wir möchte man das dem heißgeliebten Auto in Europa sicher nicht antun! Aber da wir hier in Afrika sind, darf das Leben nicht zu einfach sein.

Sandpassagen sind das eine, das kann ein 4x4 noch einigermaßen bewältigen. Aber schmale Passagen, die vielleicht einen Meter breit sind und Baumstämme, die kaum mehr als 2,5 Meter auseinander stehen. Äste, die 1,5 Meter tief hängen und ab und zu Stromleitungen, die man, wie wir gelernt haben, immer im Auge behalten muss. Das alles ca. 3,5 km lang um nie sicher zu sein wie sich der Weg schlängelt oder besser gesagt was sich hinter der nächsten Kurve verbirgt.

In der Loge angekommen das eigentliche Paradies. Die Bibel lehrt uns, der Weg ins Paradies ist beschwerlich und mit vielen heißen Steinen gepflastert.

Silvester im Esperanto-Camp

Die Zufahrtsstraße zum Camp habe ich bereits im vorderen Teil beschrieben. Der Weg zum Stellplatz innerhalb des Camps verdient auch ein paar Worte. Am Eingangstor stand ein altes «Schweizer Feuerwehrauto», das ein Deutscher zu einem Wohnmobil umgebaut hatte. Auf unsere Frage, warum er denn am Eingang stehe, bekamen wir zur Antwort, dass sie hier wegen der Bäume nicht mehr weiterkämen. Anscheinend haben sie schon bei der Einfahrt die Kettensäge benutzt. Ja, große Autos bieten mehr Komfort, aber die Reise wird durch die großen Fahrzeuge viel beschwerlicher und mögliche Ziele können wegen der Höhe und Breite nicht angefahren werden. Die Vorstellung, dass der Platz, wie in der Wüste, immer unendlich groß ist, hat schon manche, die ein Fahrzeug in LKW-Größe bevorzugen, davon abgehalten, in dicht bewaldete Gebiete zu fahren oder sehr oft Wege zu meiden, die nicht als Verbindungsstraßen gekennzeichnet sind.

Wir waren voller Tatendrang und so sollte es für uns einen Weg zu dem möglichen Platz im Palmenhain geben, der uns als Gast zugewiesen wurde. Leider standen auch für uns ein paar Äste zu tief, die der Aufseher aber sofort mit der «Machete» aus dem Weg räumte. So hätten wir einen sehr schönen Platz für uns finden können, wenn der Engländer, den wir nun schon zum 3. Mal trafen, uns nicht wie gewohnt den Weg versperrt hätte. Aber da wir ja alle miteinander reden können, war er schnell bereit, uns den Weg freizumachen.

Der Waschtag

Der Waschtag

Ein altes Sprichwort sagt, dass man Dinge, die man nicht mit ins neue Jahr nehmen will, zurücklassen soll. So war für uns klar, dass wir unsere Wäsche wieder einmal so waschen müssen, dass der Dreck auch wirklich raus ist und nicht nur der Schweiß, der in den Hemden hängt. Dass dies einen ganzen Vormittag in Anspruch nehmen würde, war so nicht geplant. Aber wenn die tolle Waschmaschine nicht zur Hand ist, müssen eben die eigenen Hände herhalten.

Leider hat das Wasser in Afrika nicht immer die gleiche Farbe wie in Europa. So muss man sich mit dem braunen Wasser begnügen, das man bekommt.

Der Abend mit afrikanischem Silvesteressen auf Französisch.

Wir Schweizer haben sicherlich einen anderen Essensrhythmus als der französische Gastgeber, der für das Essen verantwortlich war. Der erste Gang des 3-Gänge-Menüs wurde erst nach 21.00 Uhr serviert. Salate, frittierte Fischröllchen und ein Leberauflauf standen zum Verzehr bereit. Mit großem Hunger standen wir fast als erste in der Schlange am Buffet. Da der Hunger nach dem ersten Gang noch nicht gestillt war, musste ich mich ein zweites Mal am Buffet anstellen, um meinen Teller wieder zu füllen.

Der zweite Gang wurde nach einer Stunde serviert. Es gab gegrilltes Spanferkel, Fisch oder Hähnchen mit Reis, Kartoffelgratin und anderen Zutaten. Alles war sehr lecker und weil es so gut schmeckte, habe ich mir auch hier einen Nachschlag bestellt.

Nun hieß es wieder warten, bis der Nachtisch serviert wurde. Aber da für uns Silvester eigentlich ein ganz normaler Feiertag ist, verzichteten wir darauf noch länger zu warten. Die Müdigkeit war so groß, dass wir uns lieber ins Bett verzogen haben, als uns noch länger beim Warten zu langweilen. Die Musik war nicht sehr afrikanisch und das Tam Tam fehlte völlig.

Strände und Spaziergänge am Meer.

Wie auch an anderen Stränden in Afrika treffen wir immer wieder auf Kühe, die den Strand als Ruheplatz zum «Wiederkäuen» finden. Warum sie das vor allem in der Sonne tun, ist für mich eigentlich ein Rätsel, dessen Lösung ich noch nicht gefunden habe. Dass es aber auch Geier gibt, die in den Bäumen an den Stränden bei der Loge sitzen, sehe ich zum ersten Mal. Auf unseren kurzen und langen Spaziergängen machen wir immer wieder neue Entdeckungen, die uns auch manchmal zum Staunen bringen. Muscheln sind das eine, Wasserrinnen, die ein Bild in den Sand malen oder auch nur die Beobachtung von Ebbe und Flut, die uns schon ganz nasse Hosen beschert hat.

Adia und die Krappen

Was für uns das Auge ist, ist für Adia wahrscheinlich die Nase oder ihr «Jagdinstinkt». Erspäht sie eine Krappe geht es los! Da die Krappen etwas langsamer sind als sie, dafür aber sehr enge Haken schlagen können, ist es für Adia ein Spiel mit den Krappen zu wetteifern, wer die bessere Taktik hat. Manchmal gelingt es Adia, eine Krappe unter ihren Pfoten zu halten, aber sobald sie die Pfote hebt, ist die Krappe wieder weg. Nur das Meer oder ein Krappenloch im Sand kann die Krappe retten. Und wenn sie sich in einem Loch versteckt hat und Adia das gesehen hat, dann geht das Graben los. So schnell hat Adia ein Loch in den Sand gegraben, das bestimmt 50 cm tief ist.

Der Weg nach Ziguinchor

Laut Wikipedia ist Ziguinchor mit über 200.000 Einwohnern die größte Stadt der Region Ziguinchor in der Casamance, dem südlichen Teil Senegals. Sie ist das Handelszentrum der Casamance und ein wichtiger Handelsplatz und Militärstützpunkt zwischen Gambia und Guinea-Bissau. Außerdem ist sie das christliche Zentrum des Senegal.

Dass es hier Christen gibt, sieht der Fremde meist daran, dass es auch Schweine gibt, die der Muslim als unrein betrachtet. So haben es uns die ganz jungen Schweine angetan, wie sie durch die Erd- und Müllhaufen wuseln, um immer in der Nähe ihrer Mutter zu sein.

Der Weg führte uns durch eine sehr schöne und abwechslungsreiche Landschaft, die oft von Flüssen und großen Wasserstellen durchzogen war. An solchen Stellen sieht man Einbäume und Fischer, die im seichten Wasser ihren Lebensunterhalt verdienen. Es geht aber auch durch ganze Dörfer oder Kleinstädte bis zum Fluss Casamance, der kurz vor Ziguinchor überquert werden muss.

Das Glück "Flussdelfine

Kaum auf der Brücke, sehen wir wie aus dem Nichts ein paar Rückenflossen, die wir zunächst nicht zuordnen können. Bis der erste Delfin sich uns ganz zeigen wollte. Und plötzlich ganz viele Flossen. Es waren bestimmt 10 Delfine, die sich im Fluss tummelten. Was für ein Glück. Zur richtigen Zeit an einem Ort, wo man sonst kaum Delfine sieht. In keinem Reiseführer sind solche Begegnungen beschrieben. Und jeder, dem wir davon erzählen, schaut uns mit großen Augen an.

Das Glück "Flussdelfine

Kaum auf der Brücke, sehen wir wie aus dem Nichts ein paar Rückenflossen, die wir zunächst nicht zuordnen können. Bis der erste Delfin sich uns ganz zeigen wollte. Und plötzlich ganz viele Flossen. Es waren bestimmt 10 Delfine, die sich im Fluss tummelten. Was für ein Glück. Zur richtigen Zeit an einem Ort, wo man sonst kaum Delfine sieht. In keinem Reiseführer sind solche Begegnungen beschrieben. Und jeder, dem wir davon erzählen, schaut uns mit großen Augen an.

Visum für Guinea Bissau

Warum fährt man nach Ziguinchor? Für die meisten ist es wegen des Visums, das man im Konsulat von Guinea Bissau bekommt. Auch wir mussten auf dieses Konsulat um unser Visum zu holen, das man innerhalb einer Viertelstunde bekommt, wenn man dem Konsul die geforderten 25000.- CFA ca. 35.00 Fr. in die Hand drückt.

Vom Konsulat aus sind wir gleich in den französischen Supermarkt «Auchan», den es auch hier wieder gibt, um unsere Vorräte aufzufrischen.

Geld wechseln bzw. unsere Geldbörse wieder auffüllen stand auch noch auf unserer Liste, die wir uns für Ziguinchor vorgenommen hatten. All diese Punkte waren sehr schnell erledigt und so konnten wir den Campingplatz der Stadt ansteuern um uns dort noch ein wenig auszuruhen.

Auf dem Campingplatz trifft man immer wieder Traveller. Auch solche die man schon mal getroffen hat. Oder zwei Familien, die mit je 3 Kindern in einem Pickup von Südafrika aus nun den Weg in den Senegal gefunden haben. Solche Menschen verdienen unseren Respekt für ihren Mut. Und die Kinder waren so gut erzogen und man merkte ihnen an, dass der Alltag so nur zu bewältigen ist, wenn alle an einem Strang ziehen.

An die Touristenküste Senegals.

Eigentlich sind wir keine Touristen, die sich nach überfüllten Stränden sehnen. Einsame Strände sind eher unser Ziel. Aber da sich der Tourismus im Senegal stark verändert hat und viele Hotels geschlossen wurden, sind die Strände wohl nicht mehr so von Menschen belagert, die neben der Sonne auch die exotischen Menschen für sich entdecken. In der Werbung des senegalesischen Reiseführers ist zu lesen:

Cap Skirring

Er zählt nicht ohne Grund zu den schönsten Stränden Senegals. Er ist Endlosland, sehr flach abfallend und verglichen mit anderen Stränden sehr sauber. Im Norden ist er auffallend elegant, was sich aber meist ändert je weiter man sich von Hotels entfernt.

Anfang der 1960er Jahre begann der touristische Verkehr mit dem Bau des Club Med und einer Landebahn für große Jets. Im Jahr 2007 wurde der Bau einer neuen Straße abgeschlossen, wodurch sich die Fahrzeit in 70km entfernte Ziguinchor nur noch auf eine Stunde verkürzte. Auch die touristische Infrastruktur mit Bank, Internet-Cafés, Bars und Restaurants verbesserte sich stark.

der Weg zum Strand

Der Weg dorthin gehört für uns zu den schönsten und abwechslungsreichsten Gegenden, die wir im Senegal gesehen haben. So gibt es größere landwirtschaftlich genutzte Flächen, die zum Teil für den Reisanbau genutzt werden. Auch gibt es immer wieder größere und kleinere Flüsse zu überqueren. Auch Vogelliebhaber werden an dieser Gegend ihre Freude haben, da man viele interessante Vögel vor die Linse bekommt. Da die Straße oft sehr viele Schlaglöcher hat, sollte man für die 70 km sicherlich zwei Stunden einplanen.

Was wir vorfinden ist nur noch ein Abklatsch dessen, was der Tourismusverband anpreist. Viele Hotels haben auch hier geschlossen und man hat den Eindruck, dass diese Gegend kaum noch so bereist wird wie noch vor einigen Jahren. Was geblieben ist, sind die Paare die sich hier zwischen Europäern und Afrikanern, meist mit großem Altersunterschied, für kurze oder längere Zeit bilden. Auch das ist eine Art Entwicklungshilfe und kann durchaus viele Familien hier ernähren.

Erika, die nette Schweizerin

Das Strandleben und die Suche nach einem Übernachtungsplatz sind wie immer unberechenbar. Viele Plätze gibt es nicht mehr, andere werden kaum noch gepflegt. Einige sind so weit vom Strand entfernt, dass man kaum Lust hat, dort zu übernachten.

Da wir, wie so oft, das Glück auf unserer Seite hatten, lernten wir eine nette Schweizerin kennen, die ein kleines Hotel führt. Bei ihr durften wir auf ihrem bewachten Parkplatz übernachten und es uns gemütlich machen. Dafür möchten wir uns ganz herzlich bei Monika bedanken!

Erika ist bereit ihren Parkplatz für 2 bis 3 Fahrzeuge zur Verfügung zu stellen. Die kleine Gebühr von 5000 CFA / Fahrzeug, die Sie dafür verlangt, ist sicher angemessen. Auch die Küche kann man bei ihr genießen und sich verwöhnen lassen. Dies und die Nähe zum Strand, trägt sicher dazu bei, dass dieser Platz ein Geheimtipp werden kann.

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